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Über

Esther & Sepalot, das funktioniert musikalisch nun schon seit über zehn Jahren. Angefangen hat alles mit einem Besuch im Jazzclub und ersten gemeinsamen Aufnahmen im Blumentopf Tonstudio. Dem ersten gemeinsamen Album, Eskapaden, veröffentlicht 2003 folgten immer wieder Features.

Weitere Tracks:

You shook me all night long – AC/DC Cover auf “Fraud”

Liquid embrace – auf “Red handed”

You shine – auf “Chasing Clouds”

 

Rezension zu Esther & Sepalot “Eskapaden”

Man weiß nicht genau, wo man es einsortieren soll, denn es ist kein Soul, hat aber Seele. Es ist kein Jazz, dennoch hört es sich verspielt an und es ist kein Funk, auch wenn es fröhlich aus den Lautsprechern tropft. Pop mag es mit aller stilistischer Bandbreite wohl am ehesten treffen und sämtlicher Mißbrauch des Attributs wirkt hier deplaziert, wie jede Degradierung auf eine musikalische Schublade.
Wie auch immer, es ist vollbracht, das Debüt einer Sängerin und eines DJs, die beide Spaß, Energie und Arbeit in eben dieses gesteckt haben.
Esther, die einst in House-Gefilden erste Plattenveröffentlichungen verzeichnen konnte wechselte durch ihren Umzug nach München nicht nur die Stadt, sondern auch die musische Sparte. Schlecht war das in keinem Fall, denn von München als einen Eckpfeiler der dt. Sprechgesangszene, kamen bald Kollaborationen mit dem Blumentopf, FivaMC und dem Hamburger Nico Suave zustande. Warum auch nicht, denn die Stimme ist Zucker und irgendwie neu. Sie hat Substanz, Seele und all das legt sich in den 14 Tracks des Albums nieder. Es geht um verhasste Beziehungen, Sehnsüchte, alltägliche Mißgeschicke, Träume und irgendwie immer um Eskapaden. Doch wenn auch mancher Text als würdig erscheint, acapella gehört zu werden, geht nichts ohne den Beat.
DJ Sepalot, bekannt als einer der besten Beatschneider aus Deutschland, und Plattendreher bei den Münchner Wortspielern vom Blumentopf legt soviel Funk, Soul und Jazz in diese Beats, die sich aber nie ganz dem HipHop entziehen können. Knarzige Snares und jazzige Bläsersätze legen einen Klangteppich, der selbst auf dem Filmfest in Cannes nicht roter sein könnte.
Dennoch ist es keine Einzelleistung zweier Künstler auf einer CD, sondern ein Gesamtwerk. Eskapaden ist ein Album, das im Ganzen funktioniert und es daher schwer ist, sich seine Favoriten herauszupicken, wie es bei manchem Stückwerk oft nur zu einfach möglich ist. Um dennoch Anspieltipps anzuführen, sei der erste Track “Farben” erwähnt, dessen Leidenschaft mit einem metaphorischen Malkasten gemalt wurde, oder “Sirene” einen fühlen lässt, wie es ist, wenn sich die Nackenhaare aufstellen. Das geniale Knef-Cover “Zu müde um schlafen zu gehen” läd geradezu zum Kopfhörergenuß und nächtlichem S-Bahn-Fahren ein, ebenso wie jeder Blumentopf-Hörer bei “Moogie” neue Seiten an Sepalot entdeckt. Das einzige Feature wird von FivaMC auf “Kopfding” beigesteuert.
Fazit? Grosses Kino! Knallhart!

© Tobias Eisenmann

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